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Regionalverkehr 6/2004

Elegant gestaltet

MAN präsentierte auf der IAA den neuen Überlandlinienbus Lion’s Regio. Die völlig neu entwickelte Baureihe geht in zwei verschiedenen Längen sowie verschiedenen Leistungsstufen und Ausstattungen an den Start. Neu ist auch der wirtschaftliche Low-Entry-Bus Lion’s City T (für Twin) mit Niederflur- und Hochflurbereich für den Stadt- und Überlandverkehr. Ein Facelifting der komplett niederflurigen Stadtbusreihe Lion’s City, der Prototyp des Berliner Doppeldeckers und die neue Elektrikplattform TEPS runden die Neuheitenliste ab.

Die Lion’s-Regio-Busse legen mit 2,55 Metern in der Breite zu, was dem Fahrgastkomfort und der Beförderungskapazität zugute kommt. Daraus resultiert besonders ein bequemer Mittelgang für den Zugang zu den Sitzen und Türen. Angeboten wird der Lino’s Regio mit 12,25 Meter Länge und als Lion’s Regio L mit 13,9 Meter Länge. Der hintere Einstieg kann wahlweise als Einzel- oder Doppeltür bestellt werden. Der neue Bus ist ansprechend und elegant gestaltet: Als „Bindeglied" zwischen Linien- und Reisebussen verfügt er über Designelemente aus beiden Segmenten - darunter die B-Säule, die an den Lion’s Star erinnert. Dynamisch wirkt die gerundete Bugpartie mit den MAN-typischen Scheinwerfern. Die Frontscheibe wurde optisch bis ins Dach verlängert, um die Klimaanlage in den Dachaufbau zu integrieren. Gleichzeitig konnte dahinter Bauraum für die IBIS-Komponenten und andere elektronische Steuerungen gewonnen werden. Am geschwungenen Heck fällt die bündig geklebte Rückscheibe mit integrierten LED-Leuchten ins Auge.

Die Karosserie besteht aus einem klassischen Gitterrohrrahmen aus Vierkantprofilen. Die senkrecht verlaufenden Träger werden über das Dach umlaufend geführt, massive Profile aus hochfestem Stahl verstärken im Bereich der B-Säule die Struktur. Dachpartie und Kofferklappen werden aus Pultrotat, einem sehr stabilen Kunststoff, gefertigt. Eine Seitenwandverblechung entfällt, da die Seitenscheiben bis zu den Kofferklappen reichen. Auf diese Weise kann keine Seitenwandkorrosion auftreten. Front und Heck sind in GfK-Bauweise ausgeführt. Besonderes Merkmal sind die separaten Anfahrecken an Bug und Heck, die bei kleinen Kollisionen kostengünstig ausgetauscht werden können.

Ein glattflächiger Innenraum unterstreicht mit hellen, pflegeleichten Oberflächen und abgestimmten Farbkonzepten das ansprechend Außendesign. Eine Auswahl von ergonomisch gestalteten Sitzen, vom hochfesten Liniengestühl bis zur Reisebusbestuhlung für die Langstrecke, verbessert den Sitzkomfort der Fahrgäste. Flexibilität für unterschiedliche Einsätze bietet ein einfach zu handhabendes Wechselpodest, mit dem durchgängig Sitze oder ein breiter Stehperron in Wagenmitte geschaffen werden können. Im Gegensatz zu den marktüblichen Systemen wird hier bei voller Bestuhlung der Kofferraum nicht beschnitten. Für die vielfältigen Einsatzspektren kann der Kunde sein Fahrzeug maßgenau ausstatten, vom Fahrgastinformationssystem mit Zielschildkästen an der Front und an der Seite bis hin zu Servicesets über den Sitzen mit Lüftungsdüsen und Leselampen. Der Lion’s Regio ist für den Einbau der optionalen Klimaanlage vorbereitet.

Der neue MAN-Regionalbus rollt auf einem wartungsfreien Fahrwerk. An der Vorderachse findet eine Mehrlenker-Radführung mit aufgelösten Querlenkern Verwendung. Der Stabilisator an der Vorderachse hält die Seitenneigung in engen Grenzen. Die Hypoid-Hinterachse mit vier weit außen liegenden Federbälgen und lastwegabhängigen Stoßdämpfern wird durch Längs- und Dreiecklenker exakt geführt. Der dreiachsige Lion’s Regio L verfügt zusätzlich über eine adhäsionsgelenkte Nachlaufachse. Optional können die Fahrzeuge mit dem Sicherheitssystem ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) ausgestattet werden. Der neue Lion’s Regio erhält als erste Baureihe ferner die neue TEPS-Elektrikstruktur der Neoman-Bus-Gruppe. Aufgrund des niedrigen Bodens kommen im Lion’s Regio liegende Motoren zum Einbau. Die Baureihe startet mit den bewährten D-2866-Sechszylindern in Euro-3-Ausführung mit Motorleistungen von 228, 265 oder 301 Kilowatt. Drei Motor-Getriebekombinationen stehen zur Wahl.

Mit dem Low-Entry-Bus Lion’s City T zeigte MAN ein wirtschaftliches Konzept für den vielseitigen Einsatz im Stadt- und Überlandverkehr. Das T steht für „Twin" und umreißt den Niederflurbereich zwischen Tür 1 und 2, kombiniert mit kostengünstiger Großserientechnik unter dem erhöhten Fußbodenniveau im Heckbereich. Der zwölf Meter lange Bus ist in zwei Versionen erhältlich: als Lion’s City T mit Motorleistungen von 192 oder 205 Kilowatt und als Überlandversion Lion’s City TÜ mit einem 205-Kilowatt-Motor. Beide Einstiege befinden sich im Niederflurbereich, wobei die erste Tür wahlweise als Einzel- oder Doppeltür angeboten wird. Eine einfache Außenschwingtür hinter der Hinterachse ist optional zu haben. Der Mittelgang zum hinteren Fahrzeugbereich ist mit zwei Stufen ausgestattet, gegenüber der Tür 2 befindet sich ein Stehperron. Dieses Raumambiente erscheint aufgeräumt und freundlich. 36 Sitze in Linien- und Überlandbestuhlung (32 Sitze bei drei Türen) laden die Passagiere zum Platznehmen ein. Der wassergekühlte Viertakt-Diesel-MAN-Motor mit Direkteinspritzung, Abgasturbolader und Ladeluftkühlung überzeugt durch eine souveräne Leistungsentwicklung sowie geringe Verbrauchs- und Wartungskosten. Für die Kraftübertragung sorgt ein komfortables 4-Gang-Automatikgetriebe. Die Überlandversion ist serienmäßig mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet.

Das neue Erscheinungsbild des Niederflurstadtbusses Lion’s City mit sanften Rundungen, gekonnten Schwüngen sowie großzügiger Verglasung bis ins Dach hinein verleiht der Baureihe ein modernes wie reinigungsfreundliches Äußeres ohne Ecken und Kanten. Der gesamte Bug ist zur einfacheren Reparatur in acht Segmente unterteilt. Unterhalb der Frontscheibe gibt es kein Verkleidungsbauteil mehr, das über die gesamte Breite des Fahrzeugs läuft. Die Seitenansicht wird von den großen, hochgezogenen Scheiben geprägt, in die die Fahrtzielanzeigen integriert wurden. Große Aufmerksamkeit haben die Konstrukteure auch auf die Gestaltung des Innenraums mit hellen und freundlichen Farben gelegt. Die bis zu den Sitzbänken im Heck seitenwandbefestigten Sitze machen den Bus reinigungsfreundlich. Die neue Innendecke ist geschlossen gestaltet und bietet gegenüber vorher einen Gewichtsvorteil von rund 50 Kilogramm. Der Lion’s City erfüllt auch die Anforderungen der ab 2005 geltenden EU-Richtlinie 2001/85/EG an eine behindertengerechte Ausstattung. Neben Nothähnen an der Außenwand stehen eine neue Klapprampe mit einer Tragfähigkeit bis zu 300 Kilogramm, ein Rollstuhlplatz, der mit einem Haltebügel zum Mittelgang ausgestattet ist, sowie vier 440 Millimeter breite Behindertensitze mit Armlehnen zur Verfügung. Türöffner mit taktilem Schaltgefühl und eine durchgehende Behindertenkennzeichnung am und im Bus runden das Bild ab. Ebenfalls zum Einbau kommt im überarbeiten Lion’s City die neue TEPS-Elektrik-Plattform.

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