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Regionalverkehr 4/2005

Rentabler Rundumschutz

Die Robel Bahnbaumaschinen GmbH aus Freilassing macht Europas Gleisbaustellen mit einer ihrer jüngsten Konstruktionen jetzt noch sicherer. Die Mobile Instandhaltungseinheit 69.50 ist eine auf den Schienen bewegliche Schutz-"Haube", unter der die Arbeiter ungestört von den Zügen im Nachbargleis weiterarbeiten können. Der Einsatz einer solchen Einheit erfolgt im gesperrten Gleis. Ihr Vorteil: Die Gleisarbeiter müssen ihren Arbeitsbereich nicht aufgrund der Zugfahrten am Nachbargleis räumen. Der Rundumschutz bietet höchste Sicherheit und verhindert zum Beispiel ein versehentliches Betreten des befahrenen Nachbargleises. Zudem ist ein Blendschutz gegenüber den Zügen am Nachbargleis gewährleistet.

Die Einheit selbst schränkt die Arbeiter in ihrer Bewegungsfreiheit nicht ein: Sie kann – je nach zur Verfügung stehendem Platz – auf eine Breite von 2,6 bis 3,6 Meter eingestellt werden. Die Seitenwände, ein Fachwerkgerippe mit Trägern und Außenblechen, ersetzen ein Querwerk oder einen Ausleger und ermöglichen so ein Bewegen der Maschinen innerhalb der Einheit – außerdem können Maschinen über den Träger mit der Einheit verbunden und so für den Transport gesichert werden. Die Einsatzmöglichkeiten der Einheit reichen von Vorarbeiten für den mechanischen Durcharbeitungszug über die Weichenerhaltung bis hin zu Vorbereitungsarbeiten für die Weichenstopfmaschine.

Ein erstes Segment der Mobilen Instandhaltungseinheit 69.50 war auf der letzten Internationalen Ausstellung Fahrwegtechnik (iaf) in Münster zu sehen. Seitdem hat Robel viel Zeit in die Optimierung und den Bau der ersten kompletten Einheit investiert. Die Instandhaltungseinheit, mit der bereits Alltagserfahrungen bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gesammelt werden konnten, rollt in der Basisversion auf zwei Fahrwerken mit Drehschemel. Sie ist 20 Meter lang und verfügt über zwei Seitenteile sowie eine beidseitige Anhängekupplung. Die Seitenteile sind jeweils mit den beiden Fahrwerken verbunden und hydraulisch um 500 Millimeter nach außen verstellbar. Die Seitenverstellung ist mittels Skaleneinteilung kontrollierbar. Seitlich angeordnete, elektrische zu betätigende Rollos schützen die Arbeiter zudem vor Wind, Regen und Sonne. Eine durchgehende Hauptluftleitung mit UIC-Bremsschläuchen jeweils an den Stirnflächen sowie Adapter zu unterschiedlichen Energiesystemen machen die Instandhaltungseinheit universell einsetzbar.

Durch einen optimal getakteten Arbeitseinsatz der integrierten Maschinen und Werkzeuge ist eine größtmögliche Qualität der Arbeit sichergestellt. Dies wird nicht zuletzt durch eine weitestgehend blendfreie Ausleuchtung des gesamten Arbeitsbereichs im Inneren der Einheit unterstützt. Vor allem bei Nachteinsätzen und im Tunnel erhöht sich die Arbeitsqualität (Einsatz von Maschinen mit Elektromotor).

Die Instandhaltungseinheit 69.50 zeichnet sich auch durch ihre hohe Rentabilität aus. Gerade im Bereich der Sicherungsmaßnahmen gibt es ein erhebliches Einsparungspotential: So kann die Aufstellung von optischen und akustischen Warneinrichtungen je nach landesspezifischen Verordnungen entfallen. Durch die räumliche Abgrenzung der Arbeiter können die Züge auf dem Nachbargleis mit planmäßiger Geschwindigkeit fahren, eine Langsamfahrstelle ist nicht mehr erforderlich. Zudem sind durch die Integration von Maschinen eine hohe Verfügbarkeit sowie kurze Auf- und Abrüstzeiten gewährleistet. Die Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h bei der Überstellfahrt sorgt zudem für eine schnellen Einsatz.

Ein Beitrag aus Regionalverkehr 4/2005.

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