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29.08.2013 • Steigende Nutzerzahlen
Mit 47 ein- und doppelstöckigen Elektrotriebzügen wird die WestfalenBahn (WFB) in
gut zwei Jahren auf dem bestehenden Teutoburger-Wald-Netz und auf den beiden neuen
Strecken von Münster nach Emden (Emsland-Linie) und von Rheine bzw. Bielefeld nach
Braunschweig (Mittelland-Linie) unterwegs sein. Im September und November 2012 hatten
die zuständigen Aufgabenträger aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen die Leistungen
für 15 Jahre an die Privatbahn mit Sitz in Bielefeld vergeben. Auf beiden Linien wird
der bisherige Betreiber DB Regio abgelöst, gefahren wird weiterhin im Stundentakt.
Nach einer europaweiten Ausschreibung übernimmt die WFB den Betrieb auf der Expresslinie
von Münster über Rheine, Meppen und Leer nach Emden. Vergeben wurden die Leistungen
von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) und dem Zweckverband
Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL). »Die WestfalenBahn hat für den jährlich 2,4 Millionen
Zugkilometer umfassenden Fahrplan das wirtschaftlichste Angebot unterbreitet“, begründete
Hans-Joachim Menn, Geschäftsführer der für das Wettbewerbsverfahren federführenden
LNVG, die Vergabeentscheidung im September 2012. Die Fahrgäste dürfen sich auf neue
FLIRT des Herstellers Stadler Pankow GmbH freuen. Zum Einsatz kommen 15 vierteilige
Einheiten, die 215 Sitzplätze bieten. Im Vergleich zu den heute eingesetzten Zügen
ermöglichen die FLIRT einen niveaugleichen und damit barrierefreien Einstieg. Große
Infobildschirme an den Wagen-eingängen sorgen künftig für eine bessere Information
der Reisenden. In den Mehrzweckbereichen werden im Sommer bis zu 42 Fahrradstellplätze
angeboten. Der bisherige Stundentakt wird auf dem Abschnitt Meppen – Rheine in den
Tagesrandlagen ausgeweitet.
Bestellt und finanziert werden die 28 neuen Elektrotriebzüge vom Leasingunternehmen
Alpha Trains Europa GmbH mit Sitz in Köln, das die Einheiten an die WFB vermietet.
Schon die seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 auf dem Teutoburger-Wald-Netz
eingesetzten 19 FLIRT wurden von Alpha Trains finanziert. Mit den KISS erweitert das
Unternehmen sein Portfolio um Doppelstocktriebzüge. Das Investitionsvolumen für die
28 neuen WFB-Einheiten beträgt knapp 250 Millionen Euro.
Die Aufgabenträger knüpfen an den Einsatz der neuen Züge hohe Erwartungen: Auf beiden
Linien sollen die Nutzerzahlen in den kommenden 15 Jahren spürbar steigen. Auf der
Emsland-Linie sind zurzeit je nach Abschnitt täglich zwischen 1000 und 4000 Reisende
unterwegs, auf der Mittelland-Linie pendeln bisher je nach Abschnitt täglich zwischen
1500 und 10.000 Reisende.
Die WFB wurde 2005 von den vier Gesellschaftern Abellio GmbH, Mindener Kreisbahnen
GmbH, moBiel GmbH und Verkehrsbetriebe Extertal GmbH gegründet, die jeweils 25 Prozent
der Anteile halten. Seit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 leistet die WFB jährlich
rund vier Millionen Zugkilometer auf dem Teutoburger-Wald-Netz, das die Verbindungen
Bad Bentheim – Rheine – Osnabrück – Herford – Bielefeld, Münster – Rheine, Münster
– Osnabrück und Herford – Detmold – Altenbeken – Paderborn umfasst. Auf dem rund 300 Kilometer
langen Netz ist die WFB nach einer europaweiten Ausschreibung für zehn Jahre unterwegs.
Den kompletten Artikel lesen Sie in Regionalverkehr 05/2013.
Erscheinungstag: 29.08.2013
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